Mit der Veröffentlichung von Claude Opus 4.5 definiert Anthropic das Verhältnis von Rechenleistung, Kostenstruktur und autonomen Fähigkeiten in der generativen KI neu. Das Modell etabliert sich als leistungsstärkste Option für komplexe Software-Engineering-Aufgaben und durchbricht dabei kritische Preisschwellen für den Unternehmenseinsatz.
Leistungssprung im Software-Engineering
Das am 24. November 2025 vorgestellte Modell Claude Opus 4.5 positioniert sich an der Spitze der aktuellen Frontier-Modelle. Mit einem Wert von 80,9 Prozent auf dem SWE-bench Verified durchbricht es als erstes KI-System die 80-Prozent-Marke bei der Lösung realer Software-Probleme. Diese Leistung übertrifft sowohl das kürzlich erschienene GPT-5.1-Codex-Max von OpenAI als auch Google Gemini 3 Pro. Besonders relevant für die Industrie ist die Fähigkeit des Modells, den Kontext über lange Interaktionsketten hinweg zu wahren. Anthropic behält das 200.000-Token-Kontextfenster bei, optimiert jedoch die interne Verarbeitung so, dass „Thinking Blocks“ – also die Gedankenschritte des Modells – über den gesamten Dialog erhalten bleiben. Dies eliminiert redundante Rechenschritte und ermöglicht eine konsistente Problemlösung bei komplexen Architekturentscheidungen im Code.
Parallel zur reinen Rechenleistung adressiert Anthropic die ökonomischen Hürden der Implementierung von High-End-Modellen. Der Preis wurde im Vergleich zum Vorgänger Opus 4.1 drastisch um 67 Prozent gesenkt. Die Kosten belaufen sich nun auf 5 US-Dollar pro Million Input-Token und 25 US-Dollar pro Million Output-Token. Diese aggressive Preisgestaltung zielt darauf ab, die Nutzung von Opus-Level-Intelligenz aus der Nische spezialisierter Hochsicherheitsanwendungen in den breiteren Entwickleralltag zu überführen. Analysten sehen hierin eine direkte Antwort auf den Preisdruck durch Gemini 3 Pro und eine Strategie zur Konsolidierung des Marktes für Enterprise-Lösungen.
Granulare Steuerung und erweiterte Werkzeugnutzung
Eine wesentliche Neuerung für Entwickler stellt der sogenannte Effort-Parameter dar. Dieser erlaubt die dynamische Steuerung des Kompromisses zwischen Antwortqualität, Latenz und Kosten. Anwender wählen zwischen den Stufen „Low“, „Medium“ und „High“. Während die hohe Einstellung maximale Gründlichkeit für kritische Produktionscodes oder Finanzanalysen bietet, ermöglicht die mittlere Einstellung eine effiziente Balance für Prototyping-Aufgaben. Diese Funktion verlagert die Entscheidungshoheit über die Tiefe des „Reasoning“ vom Modell zurück zum Entwickler und ermöglicht eine präzise Budgetierung von KI-Ressourcen innerhalb von Applikationen.
Im Bereich der multimodalen Interaktion erweitert Claude Opus 4.5 die Computer Use Fähigkeiten signifikant. Eine neue Zoom-Funktion ermöglicht die detaillierte Analyse spezifischer Bildschirmausschnitte in voller Auflösung. Dies behebt bisherige Schwächen bei der Erkennung kleinteiliger UI-Elemente oder feiner Schriften in Screenshots. Ergänzt wird dies durch das „Tool Search Tool“, welches Agenten erlaubt, benötigte Werkzeuge aus umfangreichen Katalogen dynamisch nachzuladen, statt alle Definitionen permanent im Kontext vorzuhalten. Dies reduziert den Token-Verbrauch bei komplexen Agenten-Workflows um bis zu 85 Prozent und steigert gleichzeitig die Zuverlässigkeit der Werkzeugauswahl.
Die wichtigsten Fakten zum Update
- Leistungsführerschaft im Coding: Claude Opus 4.5 erreicht 80,9 Prozent auf dem SWE-bench Verified und setzt damit einen neuen Industriestandard für autonome Software-Entwicklung.
- Aggressive Preisstrategie: Die Kosten für die Nutzung wurden um 67 Prozent gesenkt (5 USD Input / 25 USD Output), was die Barriere für den breiten Einsatz senkt.
- Effort-Parameter: Entwickler steuern aktiv das Verhältnis von Rechenaufwand und Tiefe der Analyse über drei Stufen (Low, Medium, High).
- Optimierte Werkzeugnutzung: Durch dynamisches Nachladen von Tools („Tool Search“) wird der Token-Verbrauch in agentischen Workflows massiv reduziert.
- Verbesserte Computersteuerung: Neue Zoom-Funktionen erlauben eine präzisere Interaktion mit Benutzeroberflächen und Desktop-Applikationen.
- Sicherheitsfokus: Trotz erweiterter Autonomie weist das Modell verbesserte Werte bei der Abwehr von Prompt Injections und eine reduzierte Rate an ungerechtfertigten Verweigerungen auf.
Quelle: Anthropic

Florian Schröder ist Experte im Online-Marketing mit Schwerpunkt PPC (Pay-Per-Click) Kampagnen. Die revolutionären Möglichkeiten der KI erkennt er nicht nur, sondern hat sie bereits fest in seine tägliche Arbeit integriert, um innovative und effektive Marketingstrategien zu entwickeln.
Er ist überzeugt davon, dass die Zukunft des Marketings untrennbar mit der Weiterentwicklung und Nutzung von künstlicher Intelligenz verbunden ist und setzt sich dafür ein, stets am Puls dieser technologischen Entwicklungen zu bleiben.








