Google sichert sich einen prominenten Platz für seine Gemini-KI auf Samsung-Geräten durch massive monatliche Zahlungen und Umsatzbeteiligungen. Der Vertrag weckt bereits das Interesse von Kartellbehörden weltweit.
Google und Samsung haben eine weitreichende Partnerschaft geschlossen, um Googles Gemini-KI auf Samsung-Smartphones zu integrieren. Der Vertrag, der im Januar 2025 beginnt und über zwei Jahre läuft, beinhaltet feste monatliche Zahlungen pro Gerät sowie eine Beteiligung am Werbeerlös, den Google durch die Nutzung von Gemini generiert. Die Vereinbarung erinnert an frühere Abkommen zwischen den Technologiegiganten, in deren Rahmen Google zwischen 2020 und 2023 etwa 8 Milliarden Dollar zahlte, um die Vorinstallation von Google-Diensten wie Suche und Play Store zu sichern.
Die Galaxy S25-Serie wird als Startrampe für diese Integration dienen und ein tief eingebettetes KI-Betriebssystem enthalten, das in Zusammenarbeit mit Google entwickelt wurde. Die Geräte nutzen Geminis multimodale Fähigkeiten für Aufgaben wie Echtzeit-Sprachübersetzung, kontextbezogene Empfehlungen und proaktive Unterstützung. Nutzer können Gemini beispielsweise bitten, YouTube-Videos zusammenzufassen oder Einkaufslisten basierend auf Kalenderereignissen zu erstellen.
Finanzielle und strategische Beweggründe
Googles Investition in Samsung spiegelt seine breitere "KI-first"-Strategie wider, um den Markt für generative KI zu dominieren. Durch die Integration von Gemini in die weltweit beliebten Samsung-Geräte erhält Google direkten Zugang zu Millionen von Nutzern und stellt sicher, dass seine KI-Tools zu grundlegenden Bestandteilen der täglichen Smartphone-Interaktionen werden. Branchenanalysten schätzen die monatlichen Zahlungen an Samsung als "enorm" ein, obwohl genaue Zahlen nicht bekannt sind. Für Samsung bietet der Deal einen lukrativen Einnahmestrom und verbessert gleichzeitig die KI-Fähigkeiten seiner Geräte, die für den Wettbewerb mit Apples iPhone und anderen Android-Herstellern entscheidend sind.
Bemerkenswert ist, dass Samsung Berichten zufolge konkurrierende Angebote von Microsoft, Meta und OpenAI erhielt, um deren KI-Assistenten vorinstallieren zu lassen, sich aber aufgrund der finanziellen Anreize und der nahtlosen Integration mit Android für Google entschied. Die Partnerschaft mindert auch Risiken für beide Unternehmen. Google vermeidet die Abhängigkeit von Drittanbieter-App-Stores, in denen Gemini auf Konkurrenz stoßen könnte, während Samsung fortschrittliche KI-Funktionen sichert, ohne die vollen Entwicklungskosten tragen zu müssen.
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Kartellrechtliche Bedenken und regulatorische Prüfung
Der Google-Samsung-Deal hat bestehende kartellrechtliche Untersuchungen zur Dominanz von Big Tech verstärkt. In den USA hat das Justizministerium (DOJ) die Vereinbarung als Teil eines Musters von "ausschließendem Verhalten" während eines laufenden Prozesses gegen Googles Suchmonopol hervorgehoben. Richter Amit Mehta, der zuvor Googles Suchabkommen für illegal erklärt hatte, prüft, ob die Gemini-Vereinbarung den Wettbewerb weiter behindert. Interne Google-Präsentationen zeigten Pläne, Gemini mit Chrome und Suche zu bündeln, was nach Ansicht der Regulierungsbehörden Googles Marktmacht weiter festigen könnte.
In der Europäischen Union untersucht die Kommission, ob die Partnerschaft die Möglichkeiten von Wettbewerbern einschränkt, KI-Apps auf Samsung-Geräten zu installieren. Ein kürzlich an Branchenteilnehmer versandter Fragebogen erkundigte sich, ob der Gemini-Samsung-Deal die Interoperabilität mit konkurrierenden Diensten einschränkt. Margrethe Vestager, die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin, betonte die Bedenken, dass solche Allianzen kleinere KI-Entwickler marginalisieren und die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher einschränken könnten.
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Zusammenfassung
- Google und Samsung haben einen Zweijahresvertrag geschlossen, der im Januar 2025 beginnt, um Gemini-KI auf Galaxy-Smartphones zu integrieren
- Die Vereinbarung umfasst monatliche Zahlungen pro Gerät und eine Beteiligung am Werbeerlös
- Samsung erhielt konkurrierende Angebote von Microsoft, Meta und OpenAI, entschied sich aber für Google
- Kartellbehörden in den USA und der EU untersuchen den Deal auf wettbewerbswidrige Praktiken
- Die Partnerschaft könnte kleinere KI-Entwickler vom Markt verdrängen und Googles dominante Stellung im KI-Bereich festigen
- Trotz der Erlaubnis für Samsung, konkurrierende KI-Apps zu integrieren, schaffen Googles finanzielle Anreize Hürden für Wettbewerber
Quelle: IT Boltwise

Florian Schröder ist Experte im Online-Marketing mit Schwerpunkt PPC (Pay-Per-Click) Kampagnen. Die revolutionären Möglichkeiten der KI erkennt er nicht nur, sondern hat sie bereits fest in seine tägliche Arbeit integriert, um innovative und effektive Marketingstrategien zu entwickeln.
Er ist überzeugt davon, dass die Zukunft des Marketings untrennbar mit der Weiterentwicklung und Nutzung von künstlicher Intelligenz verbunden ist und setzt sich dafür ein, stets am Puls dieser technologischen Entwicklungen zu bleiben.