Daten mit generativer KI analysieren mit Power BI, Fabric und Looker

Generative KI ermöglicht es seine Daten direkt per Prompt auszuwerten und Insights zu gewinnen. Aktuelle Lösungen von Google und Microsoft zeigen eindrucksvoll, wie dadurch die Datenanalyse einfacher für alle wird.

Wer seine Aufgaben im Job auf Basis von Daten wie z.B. Statistiken, Verkaufszahlen oder Webanalytics-Daten erledigen will, muss sich oft durch Tabellen und teilweise komplizierte und überfüllte Dashboards wühlen. Durch generative KI eröffnet sich nun die Möglichkeit, Analytics-Fragen direkt und einfach per Prompt oder Spracheingabe zu stellen. Beispiel: "Zeige die Umsätze der wichtigsten 10 Produkte nach Monat". Dadurch wird die spontane Datenanalyse deutlich vereinfacht. Man befragt quasi einfach seine Daten.

Viele BI-Analytics-Anbieter integrieren zunehmend mehr generative KI-Features in ihre Produkte, um den Nutzern die Datenanalyse zu vereinfachen. Gute Lösungen bieten hier die Branchenriesen Google und Microsoft, die wir im folgenden vorstellen.

Power BI und Microsoft Fabric

Das neue Analytics-Flagship-Produkt von Microsoft heißt Microsoft Fabric. Die Enterprise-Data-Lösung ermöglicht es, Daten in einem Data-Lake (OneLake) in der Microsoft-Cloud zu speichern und mit zahlreichen Microsoft-Tools zu verarbeiten. Die Visualisierung der Daten erfolg in der bei Unternehmen besonders verbreiteten Reporting-Lösung Power BI.

Key Facts: Microsoft Fabric & Power BI

  • Anbieter: Microsoft
  • Typ: BI-Plattform
  • Besonderheiten: Fabric vereint Data Engineering, Data Science und Data Analytics und Reporting unter einem Dach. Es umfasst ca. 10 Microsoft-Produkte wie Synapse Analytics und Power BI die optimal zusammenarbeiten.
  • Hosting: Azure Cloud
  • Notwendige Lizenzen: Für die AI-Analytics-Features braucht man folgende Version:
    • Power BI Premium P1 capacity oder
    • Microsoft Fabric F64 capacity
  • Unterstützte Regionen: USA, Deutschland und viele weitere (Übersicht unterstützter Regionen)
  • Kosten:
    • Fabric F64 capacity: ab 5.000$/Monat bei 12-Monats-Reservierung (Preisübersicht)
    • Power BI: ab 20€/Monat pro Nutzer für Power BI Premium per User
Microsoft Fabric basiert auf OneLake, erweitert um Features aus Data Warehousing, Data Science, ETL und Power-BI-Reporting
Microsoft Fabric basiert auf OneLake, erweitert um Features aus Data Warehousing, Data Science, ETL und Power-BI-Reporting (Bildquelle: Microsoft Learn)

 

GenAI-gestützte Analysen mit Power BI & Microsoft Fabric

Für Unternehmenskunden die eine entsprechend hoch dimensionierte Lizenz von Fabric oder Power BI haben, bietet Microsoft generative KI-Features, die die Datenanalyse und das Reporting vereinfachen. Die Standard-Lizenz von Power BI reicht also nicht aus, da es sich um ein Premium-Feature handelt. Folgende KI-Features bietet Power BI & Fabric:

  • Report-Erstellung: Automatische Report-Outlines und Report-Seitenerstellung
  • Report-Zusammenfassung: KI-generierte schriftliche Zusammenfassungen der Reports (als Report-Widget oder im Copilot-Chat)
  • DAX-Formeln erstellen: Per Text-Prompt werden DAX-Formeln erstellt. Dies löst eine der größten Schwierigkeiten in Power BI für Einsteiger.
  • Q&A: Das für alle Power-BI-Nutzer verfügbare Q&A-Modul ermöglicht, Daten per Chat abzufragen. Durch die generativen KI-Features kann das Modul automatisch noch besser trainiert werden, so dass Fragen zuverlässiger beantwortet werden

Die generativen KI-Features erfordern Voraussetzungen und haben Limitierungen, werden aber konstant erweitert. So kann man derzeit zwar Reportseiten erstellen, diese aber nicht per Prompt modifizieren, sondern muss dies auf gewohntem Weg manuell erledigen. Power BI Skills sind also weiterhin wichtig.

Reports erstellen mit Copilot: Copilot macht selbstständig Vorschläge für hilfreiche Report-Seiten auf Basis der bereitgestellten Datenquellen und erstellt dazu passende Charts. 

Microsoft Copilot in Power BI hilft dabei, Reports zu erstellen und Daten zu analysieren. (Bildquelle: Microsoft)

 

Automatische Datenanalyse mit Copilot: Der Copilot fasst die Entwicklung in den Charts als Texte zusammen, so dass die Interpretation leichter wird.

AI-generierte Zusammenfassung des Reports (Bildquelle: Microsoft)

 

Weitere Quellen:

 

Google Looker

Die BI-Lösung Google Looker (siehe Google-Produktseite, nicht zu verwechseln mit Google Looker Studio) ermöglicht es, seine Unternehmensdaten durch eigene Datenmodelle semantisch aufzubereiten. Dazu werden Daten aus verschiedenen Quellen eingelesen und die Metriken mit der Sprache LookML im JSON-Format und SQL definiert. Video-Tutorial: Getting started with Looker (2023). Looker bringt für seinen stolzen Preis noch weitere Enterprise-Features mit, wie z.B. automatische Generierung von Präsentationen aus den Daten und weiteres. Um die Daten als Dashboards zu visualisieren und Daten zu analysieren, nutzt man das verbreitete kostenlose Google Looker Studio (oder die Enterprise-Variante Looker Studio Pro).

Key Facts: Google Looker

  • Anbieter: Google
  • Typ: BI-Plattform
  • Hosting: Google Cloud oder On-Premises
  • Notwendige Lizenzen: Looker Studio + Looker-Studio-Lizenzen je Reporting-Nutzer und Report-Developer
  • Kosten: individuell (inoffizielle Preisauskunft: ab ca. 2.900 $ / Monat, siehe Artikel zum Pricing)

 

GenAI-gestützte Analysen mit Google Looker

In Google Looker gibt es seit 2024 generative KI-Features. Damit wird die Arbeit von allen, die diese Daten brauchen stark vereinfacht und das Job-Profil von Reporting-Spezialisten zunehmend stärker automatisiert. Folgende KI-Features bietet Looker:

  • Conversational Analytics: Datenanalysen per Text-Prompt (Chat), macht Analysen intuitiv möglich
  • Dashboard-Erstellung per Text-Prompt, hilft Report-Developern dabei, Reports schneller zu erstellen
  • Slide-Erstellung per Text-Prompt, für Präsentationen der Daten in Meetings
  • Formel-Erstellung von LookML-Formeln per Text-Prompt, spart Arbeit bei
  • AI-generierte Insights: Durch AI-generierte textliche Zusammenfassungen werden Trends automatisch erkannt und Next Steps vorgeschlagen

 

Looker: Conversiational Analytics mit den Daten per Chat (Bildquelle: Google)

 

Die Vorteile sind, dass Daten durch die natürlichsprachige Abfrage per Chat-Prompt leichter verständlich werden und Entscheider nicht mehr von Spezialisten abhängig sind. Damit sind Daten sofort verfügbar und man spart Aufwände für aufwändige Reporting-Projekte. In Zukunft ist damit ein optimaler Mix in der Zusammenarbeit möglich: Reporting-Ersteller stellen hilfreiche Basis-Reports zur Verfügung, die durch Anwender viel einfacher und tiefer analysiert werden können als bisher. Neu möglich ist durch die generativen AI-Features auch, dass Fachanwender nun auch eigene Dashboards viel leichter selbst erstellen können, anstatt sich mit komplexen Formeln zu beschäftigen.

AI generated Insights
AI generated Insights in Google Looker mit Vertex AI und Google Gemini (Bildquelle: Google)

 

Weitere Quellen:

 

Fazit: Vorteile durch generative KI bei der Datenanalyse

Kein Unternehmen kann ohne Daten auskommen. Bisher ist die Report-Erstellung und Analyse eine Aufgabe, die Reporting-Spezialisten erfordert. Durch den Einzug von generativen KI-Features in die Business-BI-Lösungen Looker und Fabric spart man Zeit und Aufwände und vereinfacht Reporting und Datenanalyse. So können Firmenkunden ihre Daten noch besser und vor allem einfacher im Unternehmen nutzen. Erkenntnisse durch Daten werden dadurch einfacher nutzbar.

Zusammenfassung: Was bringt generative AI im Reporting und Datenanalyse?

  • Analysen für alle Nutzer ermöglichen (auch Nicht-Spezialisten)
  • Potenziale für KPI-Verbesserungen durch intensivere Datennutzung in Entscheidungen
  • Besseres, schnelleres Reporting
  • Aufwände im Reporting und Analysen einsparen
  • Fachkräftemangel im Data-Bereich kompensieren

Bildquelle: Foto von NordWood Themes auf Unsplash